Zunächst einmal KEIN Wecken für alle morgens früh um acht Uhr. Nach unserem ausschweifenden Bergfest gestern Abend mit Teeparty und Sport und Tanz bis weit nach Schlafenszeit war für heute Ausschlafen angekündigt. Das bedeutet für alle die Möglichkeit, zwischen 9 und 11 Uhr zu Frühstücken, egal ob ausgiebig mit Speck und Würstchen und Rührei oder nur schnell eine Schüssel Cornflakes. Wer wollte, durfte danach sogar wieder ins Bett gehen. Einfach mal ganz entspannt und ruhig und jeder nach seinem Willen in den Tag starten.
Demnach gab es auch um 10 Uhr keine Gospeltime. Wäre auch schade gewesen, da um diese Zeit wirklich ein Großteil der Teilnehmer und auch der Mitarbeiter noch friedlich schlummerte oder ausgiebig frühstückte. Heute fand die Gospeltime einfach mal erst am Mittag statt. Auf dem Plan stand für heute „planlos“ – was ja schon ein Widerspruch in sich ist. Was heute konkret in der Gospeltime passierte, lag zum Teil in den Händen der Teilnehmer. Sie bekamen nach dem Sing In einfach eine Karte mit einem Spruch in die Reihen verteilt, ohne Anweisung, was damit zu tun sei. Kein Hinweis auf das Thema, keine Einleitung durch Familie van der Horst, die Gruppen waren ganz auf sich allein gestellt. Und auch wenn es eine Weile dauerte, bis sie begriffen hatten was los war und bis sie angefangen haben, irgendetwas mit diesem Spruch zu machen, so dauerte es kaum mehr als drei Minuten, bis ausnahmslos alle sich in irgendeiner Weise mit diesem Spruch beschäftigten. Es wurden Bilder dazu gemalt, Wortwolken gestaltet, Gedanken aufgeschrieben oder sogar Bilder dazu geklebt. Die Ergebnisse werden hier im Haus noch für alle sichtbar aufgehängt. Schön, dass sie nicht immer einen fest vorgegebenen Plan brauchen, um zu einem guten Ergebnis zu kommen. Es lässt sich halt auch in unserem Leben nicht immer alles planen, schon mal muss man auch die Richtung oder den Plan ändern, was aber das Ergebnis nicht weniger gut und richtig macht.
Unseren Plan für den Nachmittag mussten wir glücklicherweise nicht ändern. Der Himmel und der Wetterdienst versprachen uns Sonne und das bedeutete ganz klar Strand. Und auch wenn wir leider zur Zeit des ablaufenden Wassers am Strand waren und somit keine Möglichkeit hatten, schwimmen zu gehen, war doch die Zeit dort einfach nur schön. Es wurde ausgiebig nach Krebsen und ähnlicher Meeresbevölkerung gebuddelt, es wurde Frisbee und Ball gespielt, Zeitungen und Bücher ausgepackt, Kekse und Chips dazu, Musik gehört, gequatscht, gedöst, Schwedenschach gespielt und Salto geübt. Niemand fragte heute schon nach kurzer Zeit „wann gehen wir denn zurück zum Haus?“, alle konnten die Zeit in der warmen Sonne genießen. Damit der Tag dann nicht all zu faul rüber kommt, hier noch die Info, dass die Kinder jetzt grade schon wieder am Strand sind und sich bei einer Partie Völkerball austoben dürfen. Und anschließend ist sogar noch ein kleiner Abendspaziergang zur Zeit des Sonnenuntergangs geplant. Die Großen vergnügen sich derweil unter dem Motto „Teamwork“, einer Gameshow, die vielleicht dem einen oder anderen aus dem Fernsehen bekannt ist. Umgearbeitet auf unsere Großgruppe gibt es Spiele, die mit Hilfe von Beamer und technischem Einsatz spielbar sind, aber auch Spiele, die nach draußen verlagert werden und die ganze Gruppe fordern. Da müssen dann auch schon mal Klopapierrollen gestapelt werden, was an sich ja ganz einfach scheint, aber wenn man vom ganzen Stapel immer nur die unterste Rolle anfassen darf, dann wird es schon komplizierter.
Abschließend bemerkt: von uns aus kann das Wetter die nächsten Tage gerne so bleiben. Sonnenmilch ist noch genug vorhanden und die Wärme tut Körper und Seele gut. Und dementsprechend kann auch die Stimmung in den nächsten Tagen ruhig so bleiben.
Bericht von Inke Armbröster
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